Filmvorführung „Blut muß fließen!“ am 12.10.2022

https://www.filmfaktum.de/wp-content/uploads/2017/02/blut_muss_fliessen-250x250.png

Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Der Journalist Thomas Kuban und der Regisseur Peter Ohlendorf ermöglichen Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender wagt.

Nach neun Jahren hat Thomas Kuban fünfzig Undercover-Drehs hinter sich, auch jenseits deutscher Grenzen. Hochbrisant und einzigartig ist das Material, das er unter extremem persönlichem Risiko mit versteckter Kamera zusammengetragen hat. Es dokumentiert hautnah, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden. Gemeinsam mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf reist er noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat.

Bis heute ist der Film nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen gewesen, sondern nur bei Veranstaltungen von FilmFaktum in Kooperation mit Initiativen und Organisationen aus Zivilgesellschaft, Politik, Gewerkschaften, Kirche und Sport. Auch acht Jahre nach der Premiere hat der Film nichts an seiner Aktualität eingebüßt.

Das Aktionsbündis Zaunrüttlär lädt nun zu einer Vorführung mit anschließendem Gespräch mit Regisseur Peter Ohlendorf in Arnstadt ein.

Ort: Buchkombinat Arnstadt, An der Weiße 18

Datum und Uhrzeit: 12.10.2022, ab 18 Uhr (bis ca. 20/ 21 Uhr)

 

Lesung „Wir waren wie Brüder“ mit Daniel Schulz, 24.9.22, um 19 Uhr, Ilmenauer Stadtkirche St. Jakobus

„Wir waren wie Brüder“ beschreibt eine Coming-of-Age Geschichte in der Brandenburger Provinz der Wende- und Nachwendezeit.

In rauer und gewaltvoller Sprache beschreibt Daniel Schulz die Lebensumstände des Protagonisten und spiegelt dadurch die alltägliche Gewalt und den rauen Ton, der im Freundeskreis vorherrscht, wider. Die Geschichte zeigt eindrücklich, wie allgegenwärtig und fast selbstverständlich Rassismus und Antisemitismus im täglichen Leben des Protagonisten sind. Dieser Roman zeigt nicht nur die rechte Gewalt, die der Hauptfigur widerfahren ist, sondern erzählt auch von Anpassungsstrategien und dem Dazugehören, um nicht aufzufallen und sich sicherer zu fühlen. Schulz beschreibt eindrücklich die ablehnende Gefühlslage des Protagonisten, wenn sich sein Umfeld rassistisch oder antisemitisch äußert. Der Roman spielt zwar in der Brandenburger Provinz der 90er Jahre, kann aber als Blaupause auf die meisten ländlichen Gebiete und deren Umstände der Jetztzeit übertragen werden.

Im Vorfeld der Lesung findet ab 17.30 Uhr ein kurzer Stolperstein-Spaziergang in Ilmenau statt. Treffpunkt ist vor der St. Jakobuskirche.

Zudem sind einige Organisationen, die sich gegen Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus aussprechen mit Infoständen vor Ort.

Die Lesung ist kostenfrei und wird von Lokale Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben und Denk bunt gefördert.

Ausschlussklausel: Die Veranstaltenden behalten sich vor, Teilnehmende von der Veranstaltung auszuschließen, wenn diese durch ihr Verhalten, insbesondere durch rechtsextreme, rassistische und antisemitische Äußerungen die Veranstaltung grob stören oder der rechtsextremen Szene bzw. Parteien oder Organisationen zuzuordnen sind.