
„Dass ein gutes Deutschland blühe …“ – Musikalische Lesung mit Roman Knižka und OPUS 45 in Ilmenau
Ilmenau – Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes lädt der KuKo e.V. gemeinsam mit dem Kreisjugendring Ilm-Kreis e.V. zu einer besonderen Veranstaltung ein:
Am Sonntag, 9. November 2025, um 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr) findet im Audimax der Technischen Universität Ilmenau (Gustav-Kirchhoff-Platz 1, 98693 Ilmenau) eine musikalische Lesung unter dem Titel „Dass ein gutes Deutschland blühe … – Leben nach Kriegsende 1945–1949“ statt. Der Eintritt ist frei.
Erinnerung in Wort und Klang: Eine literarisch-musikalische Zeitreise
Was geschah, als die Waffen endlich schwiegen? Wie lebten die Menschen zwischen Trümmern, Hunger und der Hoffnung auf Neubeginn? Die musikalische Lesung mit Schauspieler Roman Knižka und dem Bläserquintett OPUS 45 beleuchtet die ersten Nachkriegsjahre in Deutschland – eine Zeit der tiefen Brüche, des Suchens und des Neuanfangs.
Aus Tagebüchern, Briefen, Gedichten, Radioberichten und literarischen Texten entsteht ein eindrucksvolles Panorama dieser Übergangszeit: Von der Sprachlosigkeit der Kriegsheimkehrer über die Schuld- und Schamfragen der Zivilbevölkerung bis hin zur vorsichtigen Hoffnung auf eine demokratische Zukunft.
Knižka verleiht den Worten von Autorinnen und Autoren wie Wolfgang Borchert, Marie Luise Kaschnitz, Erich Kästner, Ingeborg Bachmann oder Hans Fallada Stimme und Präsenz.
Die Texte erzählen von Verlust und Wiederaufbau, von der Angst vor dem Vergessen und der Sehnsucht nach einem moralischen Neubeginn – „damit ein gutes Deutschland blühe“, wie es Bertolt Brecht 1949 in seiner Kinderhymne formulierte – als hoffnungsvolles Gegenbild zur nationalistischen Vergangenheit.
Musik als Sprache der Erinnerung
Zwischen den Lesungen erklingen eindrucksvolle Werke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die selbst aus Zerstörung und Hoffnung geboren sind. Das Bläserquintett OPUS 45 verbindet Musik von Ludwig van Beethoven, Hanns Eisler, Karl Amadeus Hartmann, György Ligeti, Dmitri Schostakowitsch, Charles Koechlin und Jean Françaix zu einem vielschichtigen Klangbild.
Diese Komponisten eint ihre Auseinandersetzung mit Krieg, Exil, Widerstand und Menschlichkeit. Ihre Werke spiegeln die Spannungen zwischen Trauer und Aufbruch, zwischen persönlichem Schmerz und gesellschaftlicher Verantwortung.
So entsteht ein musikalisch-literarischer Dialog über Erinnerungskultur, Versöhnung und die Frage, wie Kunst helfen kann, Geschichte lebendig zu halten.
Die Mitwirkenden
Roman Knižka – Schauspieler mit Haltung
Der in Bautzen geborene Schauspieler Roman Knižka absolvierte seine Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und war an renommierten Theatern in Berlin, Dresden und Hamburg engagiert.
Bekannt wurde er durch zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen (Tatort, SOKO Leipzig, Das Adlon u. a.). Seit vielen Jahren widmet sich Knižka Projekten an der Schnittstelle von Theater, Literatur und Musik, in denen er gesellschaftlich relevante Themen wie Freiheit, Menschenrechte und Erinnerungskultur künstlerisch verarbeitet.
OPUS 45 – Kammermusik mit politischer Tiefe (https://www.opus-45.de/)
Das Bläserquintett OPUS 45 (Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott) ist für seine besonderen Konzertformate bekannt, in denen Musik mit Zeitgeschichte, Literatur und Philosophie verbunden wird. Ihre Programme wie „Auf Flügeln der Freiheit“, „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ oder „Auferstanden aus Ruinen“ zeigen eindrucksvoll, wie Musik zur Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit beitragen kann. In der Zusammenarbeit mit Roman Knižka schafft OPUS 45 eindringliche Erlebnisse, die emotional berühren und zum Nachdenken anregen.
Erinnern, um zu verstehen
Die Veranstaltung am 9. November – am Tag der Reichspogromnacht – möchte Brücken schlagen zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Sie lädt dazu ein, sich zu erinnern, zu fragen und zuzuhören – in einer Zeit, in der Geschichtsbewusstsein, Toleranz und Demokratie wieder herausgefordert werden.
Veranstalter & Unterstützung
Die Veranstaltung wird organisiert von der Kulturellen Koordinierung Ilmenau e.V. (KuKo) und dem Kreisjugendring Ilm-Kreis e.V. Unterstützt durch die Lokale Partnerschaft für Demokratie Ilm-Kreis und der Technischen Universität Ilmenau.